Lebensmittelbedingter europaweiter Listeriose-Ausbruch konnte aufgeklärt werden.
Schon 2018 hatte die Europäische Kommission die EU-Mitgliedstaaten auf eine Häufung von Listeriose-Erkrankungen in mehreren europäischen Staaten aufmerksam gemacht, ausgehend von einer Meldung aus Finnland über einen Fund von Listeria monocytogenes in gefrorenem Mais.
Herkunft des kontaminierten Gemüse
Der Mais, wie auch anderes kontaminiertes Tiefkühlgemüse, stammte aus Ungarn. Die Ware wurde an zahlreiche Lebensmittelunternehmen in Europa geliefert, von denen er weiterverarbeitet und die Endprodukte danach an VerbaucherInnen in mehr als 80 Ländern weltweit verkauft wurden.
Nach der finnischen Erstmeldung folgten über 300 Hinweise aus ganz Europa und auch der der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). So gelang es in mühevoller Detektivarbeit die Lieferwege der Maiskörner aus Ungarn zu rekonstruieren und zumindest noch einige der betroffenen Lebensmittel vom Markt zu nehmen.
Noch besser als aufwändig zu rekonstruieren, wie die Listerien-kontaminierten Produkte in die Handelskette gelangten, ist die regelmäßige, präventive mikrobiologische Kontrolle von Rohwaren und daraus produzierten Tiefkühlerzeugnissen. Insbesondere wenn diese vor dem Verzehr nicht mehr durcherhitzt werden, sondern roh verzehrt werden, wie z.B. Beerenobst oder auch grüne Gemüse, die auch gern für die Zubereitung von Smoothies in den heimischen Mixer geworfen werden.
Analysen der AGROLAB Labore
Die europäischen AGROLAB Lebensmittelabore führen nicht nur sämtliche mikrobiologischen Tests auf Bakterien, Hefen und Schimmelpilze durch, sondern können am Standort Eching in Deutschland auch pathogene Lebensmittelviren wie z.B. die Noroviren sicher aufspüren. Noroviren in Tiefkühlerzeugnissen u.a. aus China führten in der Vergangenheit zu teilweise lebensgefährliche Infektionen in Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen ( z.B. Seniorenheimen) aber auch schon eher spektakulär auf exklusiven Kreuzfahrtschiffen.
Das Risiko durch mikrobiologisch bedingte Lebensmittelvergiftungen Schaden zu nehmen, ist entgegen der öffentlichen Wahrnehmung um ein Vielfaches höher, als durch alle anderen „Risiken“ z.B. resultierend aus Pflanzenschutzmittelrückständen oder gar Dioxinen in unserer Nahrung.
Author: Frank Mörsberger