Die Qualitätssicherungssysteme QS und GMP+ empfehlen ihren Systempartnern vermehrt auf mögliche Zearalenon-Verunreinigungen in Zuckerrübenschnitzeln/Zuckerrübenpulpe zu achten.
In den letzten Wochen kam es vermehrt zu erhöhten Rückständen des Mykotoxins Zearalenon (ZEA) in Zuckerrübenprodukten (Zuckerrübenschnitzel, Zuckerrübenpulpe) der Ernte 2018 aus Deutschland. Die Ergebnisse variierten dabei zwischen <0,1 mg/kg bis zu >10 mg/kg (bezogen auf 88% Trockensubstanz). Es gibt zwar grundsätzlich keine gesetzlichen Grenzwerte für ZEA in Zuckerrübenschnitzeln oder Zuckerrübenpulpe, jedoch könnten bei hohen Belastungen der Rohware nach deren Weiterverarbeitung die EU-Richtwerte für Mischfutter (z.B. Ferkelfutter: 0,1 mg/kg) erreicht bzw. überschritten werden. Zusätzlich definiert GMP+ eigene Ablehnungsgrenzwerte für ZEA-Gehalte in Futtermittel-Ausgangserzeugnissen, welche an den Viehalter zur direkten Verfütterung geliefert werden (bezogen auf 88% Trockensubstanz):
- Sauen und Mastschweine: 0,75 mg/kg
- Jungschweine: 0,3 mg/kg
- Jungrinder und Milchvieh: 1,5 mg/kg
Die genaue Ursache für die erhöhte ZEA-Belastung von Zuckerrübenprodukten aus dem Erntejahr 2018 ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich hängt es mit den zum Teil extrem trockenen Witterungsverhältnissen und möglichen Sekundärinfektionen nach Insektenbefall zusammen.
Die Qualitätssicherungssysteme QS und GMP+ empfehlen ihren Systempartnern vermehrt auf mögliche ZEA-Verunreinigungen in Zuckerrübenschnitzeln/Zuckerrübenpulpe zu achten und die Qualität der Ware mittels Laboranalysen zu überprüfen.
Auch unser spezialisiertes Futtermittellabor LUFA-ITL GmbH in Kiel konnte bereits vermehrt erhöhte ZEA-Rückstände in Zuckerrübenprodukten aus dem Erntejahr 2018 feststellen und somit die Meldungen von QS und GMP+ bestätigen. Gerne untersuchen wir auch für Sie Ihre Ware auf mögliche Kontaminationen mit dem Mykotoxin Zearalenon.
Sie sind Systempartner von QS oder GMP+? Unser Futtermittellabor LUFA-ITL GmbH in Kiel ist selbstverständlich von beiden Qualitätssicherungssystemen für die Analyse von Futtermitteln auf Kontaminanten anerkannt.
Autor: Dr. Martin Hanauer
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