Die Fütterung von Hunden und Katzen mit Rohfleisch liegt derzeit stark im Trend. Immer mehr Haustierhalter greifen zu Tiefkühlprodukten, die rohes Fleisch enthalten. Beworben wird diese Art zu füttern mit einem gesundheitsfördernden Effekt, mit einer „natürlichen“ Ernährungsweise für Karnivoren und mit dem Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe.
Jedoch birgt das Barfen, wie die Fütterung von rohem Fleisch auch genannt wird, ernstzunehmende Gefahren für Tier und Halter. In einer Studie aus den Niederlanden wurden 35 handelsübliche und Rohfleisch enthaltende Tierfutter auf bakterielle Schaderreger untersucht. Die Ergebnisse sind besorgniserregend. In vielen Produkten wurden Kolibakterien, antibiotikaresistente Keime, Listerien sowie zum Teil auch Salmonellen und Parasiten nachgewiesen. In 40 % der Produkte wurden zum Beispiel Konzentrationen an Kolibakterien gemessen, die die zulässigen Grenzen für menschliche Lebensmittel überschreiten. Die Forscher gehen insgesamt davon aus, dass diese Bakterien Infektionskrankheiten bei den Tieren auslösen können, die bei möglicher Übertragung auch für den Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Josef Kamphues, Direktor des Instituts für Tierernährung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, beschreibt Situationen, in denen das Verfüttern von Rohfleisch durchaus von Vorteil für jene Tiere sein kann, die an Haut und Darm überempfindlich auf Industrienahrung reagieren.
Unabhängig davon jedoch, und besonders wenn Kleinkinder im Umfeld sind, stellt dieses Futter eine mögliche Kontaminationsquelle dar. Kamphues rät den Tierhaltern daher unbedingt gewisse Hygieneregeln zu beachten, wie beispielsweise einen separaten Futterplatz oder das Vermeiden von Kontakt mit Lebensmitteln, um die Übertragung von Infektionserregern zu minimieren.
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Original Studie:
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Author: Martin Hanauer